Auf BARF hatte ich ja nun so gar keine Lust…
Ich koche für mich schon nur selten, Einkaufen gehe ich wenn es denn passt, wenn es nicht passt – macht nix. Riesenmengen rohes Fleisch finde ich nicht wirklich appetitlich, Pansen und Blättermagen schon gar nicht schön. Aber was tut Frau nicht alles für ihren Liebling!
Also beim Tierarzt zu einem BARF-Seminar gegangen. Nützt ja nix, wenn der liebe kleine Hund weder das Eine noch das Andere mehr mag…
Das BARF Seminar von der ‚Beuteküche‘ hat mir Mut gemacht, sehr pragmatisch und praxisorientiert. Offenbar alles halb so schlimm, man muss auch keine Doktorarbeit zum Thema Hundeernährung schreiben, es gab eine sehr brauchbare Buchempfehlung und alles erschien machbar. Womit ich aber keinesfalls gerechnet habe, war die Tatsache, dass mein Hund BARF nicht verträgt!
Curtis bekam zuerst ein Mal am Tag eine kleine Menge Frischfleisch. Das fraß er auch mit Appetit (ok, das heißt nichts), die Logistik war machbar, also alles im Prinzip fein. Ein Mal am Tag DoFu, ein Mal BARF, alles ließ sich gut an.
Aber Curtis hatte Durchfall, nicht immer aber dann und wann, hatte er sonst nie. Manchmal übergab er sich auch, nicht immer aber dann und wann. Schien mit dem BARF zusammenzuhängen. Alle haben mich aber ermutigt, bleib dran, wenn er es mag und Durchfall bzw. Übergeben nicht regelmäßig sind – bleib dran! Ich habe dann gelernt, dass eine Unverträglichkeit für Frischfutter bei Auslandshunden nicht so selten ist; viele Auslandshunde wurden oder haben sich in frühen Lebensphasen falsch ernährt, Lebensmittelreste etc. und der Magen konnte die für die Verwertung von Frischfleisch notwendigen Enzyme nicht bilden. Manche Hunde schaffen es nie, sie können das BARF Futter nicht verwerten und müssen anderweitig ernährt werden. Für Curtis hatten wir aber Hoffnung und in der Tat, mit der Zeit beruhigte sich sein Magen und ich konnte öfter und öfter BARF füttern.
BARF frisst er grundsätzlich gerne; Ich weiß jetzt, dass Curtis Rinderleber ekelig findet, Nieren gehen gar nicht und müssen ganz offensichtlich mühsam aussortiert und über den ganzen Küchenboden verteilt werden. Hühnerleber ist offenbar lecker, Pansen oberlecker, Blättermagen grün ist auch ok. Fisch darf gewolft auch gerne ins Fressi. Jede Sorte Nüsse und Körner ist fein, Obst geht nur püriert und Salat ist furchtbar (im Gegensatz zu Gras auf der Wiese, Gras ist auch sehr lecker. Verstehe einer den Hund!).
Gut denn, Frauchen ist ja lernfähig und probierte sich in kleinen Portionen durch das BARF-Buch – was mag der liebe Hund, was mag er nicht? Wenn er was mag, verträgt er das auch oder übergibt er sich in der Nacht auf den hellen Teppich? Wie verteilen wir das Fressi über den Tag, morgens mehr oder doch eher abends die größere Portion? Langes Ausprobieren aber letztendlich dann die finale Entscheidung: Wir barfen jetzt!
Und kaufte eine Gefriertruhe für das ganze Hundefressi.