Die HuTa

Die ersten 6 Monate nach Einzug war Curtis tagsüber mit mir Zuhause und am Abend gingen wir zusammen mit der Hundetruppe in den Park, am Wochenende dann mit Pepe ins Grüne, das war es im wesentlichen. Im Laufe der Zeit gewann ich zunehmend den Eindruck, dass Curtis das Zuhause-herum-gehocke nicht wirklich gut tat, er lauschte auf jedes Geräusch im Haus und gruselte sich sehr. Trotz der hilfreichen Unterstützung unserer Trainerin kamen wir nicht recht weiter denn Curtis war schlicht und einfach nicht ausgelastet – was tun?

Zuerst dachte ich an einen Gassi-Service, nach gründlicher Betrachtung war die Idee dann aber doch nicht so gut denn die meisten Gassi-Service sammeln die Hunde erst langwierig ein um dann für ein oder zwei Stunden durch den Park zu gehen. Dazu kam noch der erschwerende Faktor das Curtis ja nicht von der Leine konnte, er kommt ja nicht zu Fremden zurück… Das war also nix. Weitergesucht.

Über meine Trainerin erfuhr ich dann von Hundetagesstätten, hatte ich noch nie von gehört. Sie hatte dann auch ein paar gute Hinweise und kannte Tagesstätten die von Trainern geleitet werden, die sich auf ängstliche Hunde spezialisiert haben. Angerufen, waren aber vollbesetzt oder in einem komplett anderen Teil Hamburgs. Nix. Weitersuchen.

Eine Leiterin jedoch verwies mich auf DOGG23, das sei eine Supertruppe mit einem hervorragend ausgebildetem Leiter, Basisstation ist in St. Pauli. Passt, angerufen, es gab noch freie Plätze und Curtis durfte sich vorstellen, wenn er zu der Truppe passen könnte darf er zum Probetag kommen und wenn der gut verläuft auch regelmäßig in die HuTa.

Passte und Curtis durfte jetzt 3 x in der Woche in die HuTa gehen. Ich allerdings kam mir vor wie das Rabenfrauchen und gefehlt hat mir mein Hund tagsüber auch – für Curtis stellte sich die HuTa aber als der Glücksgriff heraus!

Bei DOGG23 sammeln sich die Hunde morgens auf dem Kiez ein und fahren dann alle gemeinsam auf ein grosses, eingezäuntes Freigelände. Dort dürfen sie Hundesachen machen, buddeln, rennen, rumschnüffeln. Hunde, die sich nicht gleich ins Vergnügen stürzen sondern erst warmlaufen müssen, werden von Sonja und Hans zunächst etwas intensiver betreut bis sie sich dann freigeschwommen haben – Curtis wollte wohl am Anfang nur bei Sonja hocken, das Stadium hat er aber mit ihrer Hilfe überwunden. Die ersten paar Wochen schlief mir Curtis fast im Auto ein, so aufregend und anstrengend war der Tag, jetzt hole ich aber abends einen glücklichen und zufriedenen Hund ab – ausgelastet aber nicht ausgeknipst.

Hans und Sonja nehmen auch Schlafegäste auf; die Gasthunde leben dann dort mit ihnen in der Familie, gehen im Alltag mit und sitzen mit allen zusammen abends vorm Ofen und lassen sich den Bauch kraulen. Wenn ich Curtis wieder abhole merke ich keine Veränderung, der Hund ist augenscheinlich zufrieden und hatte eine gute Zeit auch ohne mich.

Die HuTa hat mit Sicherheit zu Curtis’ gestiegenem Selbstbewusstsein und somit zu seinem gestärkten Sicherheitsgefühl beigetragen, Curtis hat sich seit Einzug sehr verändert – die HuTa ist ein Teil davon. Ich bin froh, dass Curtis sich bei Sonja und Hans so wohl fühlt und durch die  HuTa gut ausgelastet ist. Das war ein echter Glücksgriff!

 

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