“Du suchst einen Hund?”
“Ich habe genau den richtigen Hund für Dich! Ein ganz lieber, pflegeleichter, kastrierter Rüde von knapp 3 Jahren. Jetzt ist er noch in Italien, sobald er aber eine Mitfluggelegenheit hat, kommt er nach Deutschland. Dann geht er in eine Pflegestelle und Du könntest Dir ihn mal angucken. Schau doch mal ins Internet, er steht da schon drin.”
Ok, mit den hundebesitzenden, erfahrenen Bekannten geguckt – entzückender Hund, in der Tat. Könnte passen (unkompliziert, pflegeleicht. Darauf komme ich später noch mal zurück), also habe ich eine Bewerbung abgeschickt, kann ja nicht falsch sein, wir können uns ja in Ruhe beschnüffeln.
Das war an einem Wochenende im August.
Am Montag klingelt gleich das Telefon, “Hilfe, Hilfe – Mozart (so hieß Curtis früher, hmpf) kann schon am Donnerstag fliegen aber die Pflegestelle ist noch nicht frei! Kannst Du zum Übergang Pflegestelle machen?”
Klar, wenn der Hund denn nun schon mitfliegen kann. Klar doch.
Hin und her und her und hin, die Details erspare ich euch, und ich fuhr am Freitagabend Richtung Düsseldorf, um mich auf halbem Weg mit der Tierschutzorganisation zu treffen und Mozart zu übernehmen. Übergabe war mit reichlich Zeit geplant “Mach Dir keine Sorgen, das geht ganz in Ruhe – ihr geht erstmal Gassi, Mozart kann sich entspannen und ihr euch beschnuppern. Wenn er sich beruhigt hat, steigst Du mit ihm ins Auto und ihr fahrt gemütlich nach Hamburg.”
Um fast Mitternacht kam Mozart nun endlich, Flugverspätung, Stau – ARGH… und der Fahrer musste noch wieder zurück nach Düsseldorf. Ratet mal, wieviel Lust der hatte, jetzt mit mir und Hund gemütlich Übergabe zu machen? Richtig. Keine. Ratz, fatz, und der Hund saß bei mir im Auto – damals noch in einem 2-sitzigen Sportwagen – auf dem Beifahrersitz. Ihr wisst wie groß die Zähne von so einem Hund direkt neben einem auf Augenhöhe sind – sehr groß!
Da saßen wir dann, beide mega-aufgeregt. Nach einer guten halben Stunde erkannte ich, dass dieser Hund sich nicht so schnell beruhigen wird, habe also den Motor angeworfen und bin losgefahren. Das Motorengeräusch war es dann für ‘Mozart’, die Lider wurden schwer, er sackte in sich zusammen, legte den Kopf auf die Mittelkonsole, guckte noch einmal zu mir hoch und schlief ein.
Und ich war verliebt.