So habe ich auch diesen Herbst das Auto maximal vollgestopft, den Curtis eingeladen und bin mit ihm in die Welt gebraust; dieses Jahr ging es mit Max & Moritz Hunderwandern nach Rügen.
Ich war ja skeptisch, was das wohl für Leute sind, fanatische Rassehundhalter die in ihrer Freizeit mit dem Hund 1000 verschiedene Hundesachen machen, das liebe Tier auf Ausstellungen schicken und den Stammbaum ihres Hundes bis zur Zeit der Domestikation zurückverfolgen können? Das wäre ja nicht so meins… Was soll’s, dachte ich mir – wenn es doof ist wandere ich eben nicht mit!
Es ist aber ganz und gar nicht doof :). Kaum ein Rassehund dabei und die gehen auch nicht auf Ausstellungen. Reichlich Hunde aus dem Tierheim etc. die Halter sind ganz normale Leute die einfach nur im Urlaub Zeit mit ihrem Hund verbringen und aktiv sein möchten. Uff.
Wir sind jeden Tag fleißig gewandert, am Strand entlang und über Feld und Flur. Abends dann rechtschaffend müde ins Restaurant eingefallen und die Karte rauf und runter gefuttert. Unsere Wanderführerin, Kerstin, war unglaublich nett, wusste viel über die Insel und hat auch dafür gesorgt, dass wir jeden Tag irgendwo einkehren könnten – nicht jedes Café freut sich schließlich über eine Truppe mit 10 Hunden!
Curtis hat sich tapfer gehalten, ganz schnell alle Mitreisenden, Mensch und Tier, immer wiedererkannt und ist auch ohne viel Gezappel mit ins Café und Restaurant marschiert. Andere Hände durften ihn streicheln und auch mal die Leine halten – dolle Leistung für meinen Curtis!
Wir sind ‘Rasender Roland’ gefahren, wahnsinn. Curtis stand zitternd und bibbernd auf dem Bahnsteig, kletterte in der Mitte des Rudels in den Wagon und – legte sich ab. Andere Hundekumpels fanden die Fahrt übel, Curtis döste.
Auch Bus sind wir gefahren! Strömender Regen, die ganze Truppe pitschnass und nach dem Gaststättenbesuch überhaupt nicht in Laune weiter durch den Regen zu stapfen. Also nicht lange überlegt sondern in den Bus und ab nach Hause. Mein Curtis fand das Warten an der Bushaltestelle am übelsten, Busfahren mit den Kumpels war dann gar nicht so schlimm.
Curtis und ich haben uns aber auch mal ganz doll in die Wolle bekommen – er hat nämlich nach mir geschnappt als ich ihn von halbverwestem Scheinswal runterziehen wollte, stellt euch das mal vor! Der spinnt doch, der Curtis! Und – Zack! – werden andere Seiten aufgezogen und wir machen seitdem Unterordnung, jeden Tag, verschiedene Formen.