Curtis wird nicht ewig leben, schon klar, aber das er jetzt schon ein Senior ist hat mich doch kalt erwischt. Es dauerte ein paar Tage bis ich mich von diese Erkenntnis erholt hatte.
Schon länger habe ich beobachtet, dass Curtis ruhiger wird; er überlegt gut ob es sich im tiefen Wald lohnt einem Reh oder Hasen hinterherzulaufen, ein langer Spaziergang am Tag reicht ihm völlig aus (in Dänemark hat er sich hinter dem Sessel versteckt wenn ich nachmittags noch mal mit ihm raus wollte), er schläft mehr und manchmal denke ich, er braucht eine Brille. Ich habe auch schon gelegentlich beobacht das es ihm nicht mehr so leicht fällt auf die Couch zu hopsen – ganz konzentriert legt er eine nach der anderen Pfote auf die Couch und springt dann überlegt hoch. Früher ist er quasi aus dem Stand hochgesprungen, jetzt ist es absehbar, dass ich ihn in nicht allzu ferner Zukunft werde hochheben müssen… nun gut, wir alle werden älter.
Was mich aber letzt aus den Pantoffeln gekippt hat, war ein Arztbesuch.
Wurmmittel etc., nichts besonderes. Dazu gehört natürlich immer eine Untersuchung, „keine Auffälligkeiten“ sagt der Arzt, „altersgemäß „. „Ok, was heißt das genau?“
„Nun, der gesündeste war Curtis ja noch nie“.
„Stimmt. Seine Magen- und Darmprobleme, seine dauerhafte Anspannung, seine Gelenke. Alles nicht sehr zuträglich… ich denke sehr alt wird mein Curtis nicht werden, mein Gefühl sagt mir ca. 12 Jahre.“
„Das kommt wohl in etwa hin“ sagt der Tierarzt.
… ich habe tagelang gebraucht um mich zu erholen. Curtis wird im April 10.